Elias Holl – 1573

Weitere Informationen über das Augsburger Rathaus und seinen großen Stadtwerkmeister erhalten Sie bei meiner Gästeführung Auf den Spuren Elias Holls und seiner Bauwerke durch Augsburg

Elias Holl – sein Leben in Augsburg

Elias Holl als Stadtwerkmeister (wikipedia.de, gemeinfrei, scanned from "Die großen Deutschen im Bilde" (1936) by Michael Schönitzer)
Elias Holl als Stadtwerkmeister (wikipedia.de, gemeinfrei, scanned from „Die großen Deutschen im Bilde“ (1936) by Michael Schönitzer)

Seine Abstammung

Elias Holl, am 28. Februar 1573 in Augsburg geboren, erlernte das Maurerhandwerk bei seinem Vater Johannes Holl, der als Baumeister für die Kaufleute und Patrizier in der Stadt arbeitete. Elias übernahm nach dem Tod seines Vaters 1594 die Geschäfte, legte 1596 die Meisterprüfung ab und baute u. a. stattliche Bürgerhäuser sowie das Tor am Fuggerschloss in Wellenburg.

Holls erste Frau Maria Burkhart hatte er 1595 geheiratet; sie verstarb 1608. Mit seiner zweiten Frau Rosina Reischle zog er mit seiner kinderreichen Familie von der Bäckergasse 21 in die Kapuzinergasse 21 um.

Seine Italienreise 1600/1601

Nach einer Italienreise vom 18. November 1600 bis 31. Januar 1601, die ihn in elf Wochen auch nach Bozen, Padua und Venedig führte, führte er erste öffentliche Aufträge für die Stadt aus. Zum Beispiel den Neubau des Bäckerzunfthauses am Perlachberg und das städtische Kanonengießhaus am Katzenstadel.

Berufung zum Werkmeister

Am 8. Juli 1602 wurde er in Anerkennung seiner bisherigen Leistungen zum Stadtwerkmeister von Augsburg ernannt. In dieser Funktion übernahm Elias Holl die Leitung beim Bau des neuen Zeughauses von seinem Vorgänger Jakob Eschay, eine Arbeit, die sich bis 1607 hinzog und als erstes Hauptwerk bis heute Zeugnis von seiner Baukunst liefert.

Zu den weiteren Aufgaben als Stadtwerkmeister zählten zahlreiche Vermessungen und Gutachten, technische Bauten sowie Arbeiten an den Tortürmen und Verteidigungsanlagen der Stadt.

Als weitere städtische Großbauten folgten der Neubau des Siegelhauses und der Stadtmetzg. Ab 1609 beginnen die Planungen für den Umbau des Augsburger Rathauses, dessen imposanter Neubau zwischen 1615 bis 1620 zu seinem Meisterwerk wurde. Während der Bauzeit begann weit entfernt mit dem Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618 der Dreißigjährige Krieg.

Nachdem sich 1629 mit dem Restitutionsedikt von Kaiser Ferdinand II. am 6. März die Gegenreformation durchgesetzt hatte, wurde er 1630 als Protestant vom Dienst beurlaubt.

Als Augsburg im Jahre 1632 von den protestantischen Schweden eingenommen wurde, trat Holl wieder sein Amt an. Durch die neue katholischen Stadtregierung wurde er 1635 endgültig entlassen.

Holls Wirken außerhalb Augsburgs

Holl, war zwischenzeitlich auch für private Auftraggeber außerhalb Augsburgs in Schwarzenberg/Steigerwald, Eichstätt und Neuburg/Donau tätig. Er plante und errichtete Kirchen und Türme und baute um.

Seine schriftlichen Arbeiten

Elias Holl verfasste eine Selbstbiographie, Familienchronik und ein „Geometrie- und Messbuch“. Zahlreiche seiner Zeichnungen, Entwürfe, Rechnungen und Verträge blieben im Stadtarchiv Augsburg erhalten.

Seine Beisetzung

Elias Holls Grab auf dem Protestantischen Friedhof in Augsburg
Elias Holls Grab auf dem Protestantischen Friedhof in Augsburg

Elias Holl verstarb am 6. Januar 1646 und wurde auf dem Prot. Friedhof (Haunstetter Straße) beigesetzt.

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