1756 Casanova in Augsburg

Die Augsburger können unmittelbar nach der Flucht einen ersten neugierigen Blick auf den berühmten Gefangenen aus Venedig werfen, dessen Ruf ihm vorauseilte. Damals konnten sie allerdings nicht davon ausgehen, dass er diese Stadt noch zweimal aufsuchen wird. Beim, nächsten Mal wird er sich als Aufklärer, Diplomat, Unternehmer, Magier und Hochstapler einen Namen gemacht haben und vielleicht der größte Schlawiner seiner Zeit sein.

1757 Geschäfte mit König Ludwig XV. von Frankreich

In Frankreich begegnet er 1757 König Ludwig XV. und erklärt ihm die Geheimnisse des Lotteriespiels und wie seine Königliche Hoheit daran Louis d‘ors für seine aufwändige Hofhaltung verdienen konnte. Der König findet Gefallen und gründet mit Casanova die erste französische Lotterie und ernennt ihn für die ersten Jahre zu deren Direktor und zum Millionär. Doch der Reichtum hält nicht lange an, weil Casanova sein Geld genauso schnell ausgibt, wie er es eingenommen hat.

Nach verschiedenen Aufenthalten auf Korfu, in Konstantinopel und Venedig reist er nach Ancona und Rom, wo er Papst Benedikt XIV. kennenlernt. Als Dank für amüsante Plaudereien erlaubt ihm der Papst, verbotene Bücher zu lesen und genehmigt ihm eine Ausnahme von der geltenden Fastenpflicht.

1760 Ritterschlag durch Papst Clemens XIII.

Papst Clemens XIII. ernennt ihn im Dezember 1760 zum „Apostolischen Protonotar extra urbem“ und schlägt ihn zum „Ritter des Goldenen Sporns“. Spätestens aus dem Ritterschlag leitet Casanova ab, sich allgemein „Cavaliere (Ritter)“ nennen zu dürfen. Im gleichen Jahr besucht er den Philosophen Voltaire in Genf.

Den selbstverliehenen Adelstitel „Chevalier de Seingalt“ führt er schon seit seinem Besuch bei Voltaire. Die Tatsache, dass Chevalier in Frankreich von einem höheren Rang als Cavaliere in Italien zeugt, stört Casanova nicht.

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